Der zweite Anschlag - Film
Film
Überlebende rassistischer Anschläge in Deutschland sind oftmals einem zweiten Anschlag ausgesetzt: In der Aufarbeitung ihrer Erfahrungen versagen die Behörden, ihnen wird nicht geglaubt, ihnen begegnen wiederholt rassistische Diskriminierungen. Genau das thematisiert der Film DER ZWEITE ANSCHLAG und hört den Betroffenen zu. Das blicke filmfestival des ruhrgebiets möchte den Film im Rahmen der Bobiennale präsentieren und Raum für Austausch bieten. Dafür lädt das Festival den Bochumer Bildgestalter Patrick Lohse ein, der maßgeblich am Film beteiligt war. Er steht für ein Filmgespräch zur Verfügung.
DER ZWEITE ANSCHLAG dokumentiert die bisher kaum beachtete Perspektive der Betroffenen rassistischer Gewalt in Deutschland. In tiefgehenden Interviews entwickelt der Film ein präzises Bild der teils traumatischen Erlebnisse, welche die Protagonist*innen des Films durchlebt haben. Osman Taşköprü erzählt von dem Mord an seinem Bruder Süleyman, den der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) 2001 in Hamburg beging. Ibrahim Arslan schildert seine Erinnerungen an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992, den er selbst nur knapp überlebte und Mai Phương Kollath wohnte selbst in Rostock-Lichtenhagen, als dort unter dem Beifall hunderter Schaulustiger das Sonnenblumenhaus von Neonazis in Brand gesteckt wurde.
DER ZWEITE ANSCHLAG
Dokumentarfilm von Mala Reinhardt, Patrick Lohse & Katharina Degen | Deutschland, 2018 | Länge: 62 min. | Format: 16:9, Farbe | Sprache: Deutsch und Türkisch mit englischen Untertiteln
