Eröffnung der 5. bobiennale - BoPolis
Performance
Gemeinsam
Die Bobiennale gründet die Stadt BoPolis und bei der Eröffnung-Veranstaltung legen wir den Grundstein. Jede*r ist eingeladen, mitzumachen, sich zu beteiigen und die Stadt gemeinsam zu erbauen. Oder einfach dabeizusein. Denn genau darum geht in der diesjährigen bobiennale.
Die Künstler*innen richten am Eröffnungs-Abend ihren Blick auf Blick auf das Zusammenleben - doch mit wem bewohnen wir die Stadt? Ungewohnte Perspektiven auf besondere Mitbewohner*innen entdecken wir im Eröffnungsprogramm:
Neben dem Gleis 9, genau da, wo die bobiennale vier Tage die Vielfalt der Künste zeigt, hinter der Rotunde, zwischen den Zäunen, Gräsern, Gleisen und Hallen wohnt die Mauereidechse – und weil die Echse dort lebt, kann die bobiennale in der Brache jenseits des Zauns nicht aktiv werden. Auch ein geplanter Hotelbau muss für die Echsen Sorge tragen: vor Baubeginn werden sie umgesiedelt. Die Mauereidechsen sind besondere, geschützte Tiere, die zu den Neozoen gehören, das sind Tiere, die - ähnlich wie die Menschen – die Kontinente durchwandern, sich auf den Weg machen, ihre Lebensräume verlassen, um sich woanders neu anzusiedeln.
Die Künstler*innen des Eröffnungs-Programms führen in ihren Arbeiten einen ungewöhnlichen Dialog mit der Echse. Die Brache und das ganze Gelände um das Gleis 9 erzählen von Erinnerungen, von dem, was diese Stadt einmal war, aber auch von dem, was sie werden kann. Ihre Mauern und Risse sind Spuren in die Vergangenheit und genauso erzählt auch die Echse von vergangenen Zeiten. Sie beobachtet uns schon lange und fragt sich immer wieder, wie sie eigentlich hierhergekommen ist. Irgendwann, vor sehr langer Zeit, haben sich ihre Vorfahren auf einen weiten Weg gemacht, sie sind eingewandert und wie so viele, die kamen, sind sie in Bochum hängen geblieben. Nicht in den Wäldern lebt sie, sondern an den Mauern und Gleisen hängt sie. Als durch und durch urbanes Wesen schaut sie zurück und nach vorn.
Im Dialog mit den Künsten entsteht ein futuristischer Ausblick zwischen Landschaft, Stadt, Natur und Kunst. Also begrüßen wir die Mauereidechse als Gründerin unserer zukünftigen Stadt der Künste, denn wie sie richten wir uns ein in den verfallenden Architekturen des Öffentlichen, wir bewohnen und beleben die Ruinen des alten Europas, in prekären Mauerwerken und Förderlandschaften halten wir durch, vom Aussterben bedroht, aber resilient und ausdauernd bleiben wir da, wo wir sind: im Herzen der Stadt, die wir erinnern und immer wieder neu erfinden.
Die Eröffnung der bobiennale 2025 wurde kuratiert von Sabine Reich.
